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Rotary-Friedenskonferenz sucht Heilung in einer geteilten Welt

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RI-Präsidentin Stephanie A. Urchick lädt Mitglieder von Rotary, aus Wissenschaft und Friedensarbeit ein, um Strategien für den Frieden zu erläutern

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Die Schaffung von Frieden erfordert nachhaltige Bemühungen und strategische Partnerschaften, erklärte Rotary International Präsidentin Stephanie A. Urchick den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einer Friedenskonferenz in Istanbul. Die Präsidentenkonferenz, die vom 20. bis 22. Februar stattfand, stand unter dem Motto „Healing in a Divided World".

In ihrer Eröffnungsrede beschrieb Urchick das Engagement, das erforderlich ist, damit echte Heilung stattfinden kann. „Unsere gemeinsame Zeit hier ist ein Beweis für unseren gemeinsamen Glauben an die Kraft der Friedensstiftung“, sagte sie. „Aber lassen Sie uns etwas Wesentliches anerkennen: Heilung in einer geteilten Welt ist nicht etwas, das wir schnell oder einfach erreichen können. Es erfordert ein bewusstes Engagement über einen langen Zeithorizont.“

Teilnehmende mit unterschiedlichem Hintergrund skizzierten, wie dieses Engagement aussehen könnte.

In einer Sitzung zum Thema Technologie und Medien wurde erörtert, wie Technologie sowohl den Frieden als auch den Konflikt verstärken kann. Die Referenten beleuchteten die Auswirkungen künstlicher Intelligenz, die Möglichkeiten, wie Technologie friedensfördernde Maßnahmen unterstützen kann, und die sich ausbreitende Bedrohung durch Fehlinformationen.

Sheldon Himelfarb, ein preisgekrönter Filmemacher und Gründer von PeaceTech Lab, rief die Friedensstifter dazu auf, eine globale Antwort auf Fehlinformationen zu finden. Die Gefahr, die davon ausgeht, sei vergleichbar mit der von Kriegen, Pandemien und dem Klimawandel. „Fehlinformationen [sind] ein so ernstes und weitreichendes Problem, dass ich glaube, dass sie schnell zu einer existenziellen Bedrohung für den Planeten werden (wenn sie es nicht schon sind)“, sagte er. „Glücklicherweise gibt es jeden Tag mehr und mehr Menschen, die an dieser neuen existenziellen Bedrohung arbeiten und Tools für Faktenüberprüfung, Inhaltskennzeichnung, Medienkompetenz, KI für die Friedensförderung und vieles mehr entwickeln.“

Heilung für Umwelt und Menschheit

Andere Sitzungen befassten sich mit Umweltfragen im Rahmen der Friedensförderung. Nada El Agizy, Präsidentin des Rotary E-Club of Egy-International und Direktorin für nachhaltige Entwicklung und internationale Zusammenarbeit bei der Liga der Arabischen Staaten, wies auf eine besondere Bedrohung im Nahen Osten hin. „Der Klimawandel stellt eine der größten Herausforderungen dar, mit denen die arabische Region je konfrontiert war“, sagte sie. „Die Region gilt als einer der weltweit wichtigsten Hotspots des Klimawandels und ist sehr anfällig für die negativen Auswirkungen der globalen Erwärmung.“

 

Stephanie Urchick, Präsidentin von Rotary International, spricht auf der Rotary Presidential Peace Conference 2025 in Istanbul vom 20.-22. Februar 2025

Foto: Faid Elgziry

Teilnehmende machen ein Foto auf der Rotary Presidential Peace Conference 2025 in Istanbul, 20.-22. Februar 2025

Foto: Faid Elgziry

Rotary Peace Fellow Nahla ElShall spricht auf der Rotary Presidential Peace Conference 2025 in Istanbul vom 20. -22. Februar 2025

Foto: Faid Elgziry

Yana Abu Taleb, die jordanische Direktorin von EcoPeace Middle East, sagte, es sei unmöglich, einen nachhaltigen Frieden in der Region zu schaffen, ohne mehr gegen den Klimawandel zu tun. Talebs Organisation bringt Umweltschützer aus Jordanien, Palästina und Israel zusammen, um nachhaltige Entwicklung zu fördern und Friedensbemühungen in der Region voranzutreiben. „Der Frieden wird kommen, aber wir müssen dafür arbeiten“, sagte Taleb. „Wir müssen verstehen, dass es keinen dauerhaften Frieden zwischen den Ländern des Nahen Ostens geben wird, wenn der Schutz unserer gemeinsamen Umwelt nicht in den Mittelpunkt der Konfliktlösung gestellt wird.“

In der letzten Sitzung sprachen die Teilnehmenden mit einem Überlebenden des Völkermordes an den Tutsi in Ruanda von 1994. Freddy Mutanguha war 18 Jahre alt, als seine Eltern, vier Schwestern und fast 80 Mitglieder seiner Großfamilie ermordet wurden. Nach diesem unvorstellbaren Verlust widmete er sein Leben der Verhinderung solcher Gräueltaten und dem Aufbau einer friedlicheren Welt. Mutanguha, Mitglied des Rotary Clubs Kigali-Mont Jali, Kigali, Ruanda, ist heute Direktor des Kigali Genocide Memorial und CEO des Aegis Trust. Er sagte, dass die Gedenkstätte für den Völkermord in Kigali eine Entscheidung zur Heilung darstellt. „Wir haben uns dafür entschieden, dass das Erinnern in Ruanda auch Heilung bedeuten sollte“, sagte er. „Unsere Generation muss den Kreislauf des Hasses durchbrechen und die Grundlagen für Frieden und Wohlstand schaffen. Frieden ist für uns keine Theorie. Er ist real, dringend und erfordert Entschlossenheit.“

Neues Rotary Peace Center heißt Studierende willkommen

Unter den Konferenzteilnehmern waren auch die ersten 13 Rotary Peace Fellows des Otto and Fran Walter Rotary Peace Center an der Bahçeşehir University in Istanbul. Das jüngste der sieben globalen Rotary-Friedenszentren bietet Friedensstiftern aus dem Nahen Osten und Nordafrika die Möglichkeit, Zertifikate in Friedens- und Entwicklungsstudien zu erwerben. „Durch sein Peace Fellowship Programm wird das Zentrum eine neue Generation von Führungskräften mit dem Wissen, den Fähigkeiten und den Netzwerken ausstatten, die sie benötigen, um die Ursachen von Konflikten zu bekämpfen und nachhaltigen Frieden in ihren Gemeinwesen und darüber hinaus zu schaffen“, sagte Urchick.

Die Rotary Peace Fellows kommen unter anderem aus Ägypten, Irak, Israel, Jordanien, Kenia, Pakistan, Sudan, Somalia und Jemen. Während ihres Stipendiums werden sie Projekte wie die Unterstützung alleinstehender Mütter mit Migrationshintergrund, die Erstellung von friedensfördernden Inhalten für soziale Medien, die Stärkung von Basisorganisationen und die Ausbildung von Jugendlichen durch Sportprogramme verfolgen.

Mehrere der Projekte der Stipendiaten zielen auf die Stärkung von Flüchtlingen ab. „Der Klimawandel und eine nicht nachhaltige Landwirtschaftspolitik tragen dazu bei, dass immer mehr Menschen unfreiwillig vertrieben werden“, so Havva Şeyda Bodur in ihrer biografischen Erklärung. „Die Menschheit muss sofort umfassende Lösungen finden. Andernfalls besteht eines Tages für alle Menschen aus allen Gesellschaftsschichten die Gefahr, ein Flüchtling zu sein.“

Zum Abschluss der Konferenz rief Urchick die Teilnehmenden dazu auf, Partnerschaften zu schließen, um für den Frieden zu arbeiten, und sagte, das neue Friedenszentrum spiegele das Wesen von Rotary wider. „Es ist mehr als nur ein physischer Raum. Es ist ein Symbol dafür, was wir erreichen können, wenn wir zusammenarbeiten“, sagte Urchick. „Der Erfolg von Rotary beruht seit jeher auf Partnerschaften, sei es zwischen Clubs, mit lokalen Gemeinschaften oder mit globalen Institutionen. Die Herausforderungen, mit denen wir heute konfrontiert sind, erfordern nichts Geringeres als die gemeinsamen Anstrengungen von Regierungen, Nichtregierungsorganisationen, Akademikern und Graswurzelorganisationen. Durch die Förderung der Zusammenarbeit und die gemeinsame Nutzung von Ressourcen können wir unsere Wirkung verstärken und echte Fortschritte erzielen.“

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— Februar 2025


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