Ein winziges Atoll stellt sich der Klimaherausforderung mit Optimismus
Der höchste Punkt auf dem Pazifik-Atoll Tarawa liegt nur etwa 3 Meter über dem Meeresspiegel. "Wir scherzen, dass es wie eine große Bodenwelle ist - jetzt geht es über den Berg Tarawa", sagt Ruth Cross, die auf dem Atoll in der Hauptstadt von Kiribati, aufgewachsen ist. Wie viele tief liegende Inselstaaten ist Kiribati durch den Klimawandel bedroht, da das steigende Meer immer mehr Brunnen unterwandert. Dennoch bewahren sich die Menschen in Kiribati einen Sinn für Optimismus, Widerstandsfähigkeit und sogar Humor. "Es gibt zu viel Gutes hier", erklärt Cross, Mitglied des Rotary Clubs Tarawa, über ihr Heimatland.
Ruth Cross
Foto: Mark Lehn
Als Spezialistin für Klimafinanzierung und Entwicklungsarbeit, gehört Frau Cross zu denjenigen, die die Inseln bei der Anpassung unterstützen, unter anderem durch die Leitung eines Wasserentsalzungsprojekts. Die Klimaprobleme haben sich mit anderen Herausforderungen, einschließlich der Krankheitsvorbeugung, vermischt. Das Trinken aus Brunnen, die durch Überschwemmungen verunreinigt wurden, hat die Menschen, insbesondere Kinder, anfällig für Krankheiten gemacht, sagt Cross.
Unter der Leitung von Rotary Zone 8 und UNICEF, trägt das Projekt "Jedem Kind eine Zukunft" dazu bei, dass 100.000 Kinder und Jugendliche in Kiribati und anderen pazifischen Inselstaaten gegen Rotaviren, HPV und Pneumokokken geimpft werden. "Als Entwicklungsland sind wir noch nicht so weit, dass wir das aus eigener Kraft schaffen können", sagt Cross, die das Projekt als Gründungspräsidentin ihres Clubs mitorganisiert hat. "Projekte wie dieses sind so wichtig, denn wenn Rotary es nicht machen würde, würde es nicht passieren. So einfach ist das."
Ruth Cross, die 20 Jahre lang in Australien gearbeitet hat, bevor sie nach Tarawa zurückkehrte, ist optimistisch, da sich die Inselbewohner an die klimatischen Bedrohungen und andere Herausforderungen anpassen. "Es gibt ein praktisches Gefühl der Akzeptanz und Widerstandsfähigkeit", sagt sie. "Die Menschen leben ihr Leben und beten für das Beste.
Aus: Rotary September 2023