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Hamburg - gestern und heute
Hamburgs historische Stellung als wichtigste Hafenstadt Deutschlands hat den Charakter der Stadt im Laufe der Jahrhunderte geprägt. Seit ihrer Gründung als „Hammaburg", einer im 8. Jahrhundert zur Sicherung des Handels in einer Flussbiegung errichteten Festung, hat Hamburg seine Unabhängigkeit als Stadtstaat und „Freie und Hansestadt Hamburg" immer erhalten. Auch heute noch nennen sich seine Bürger daher stolz „Hanseaten".
In ihren mittelalterlichen Glanzzeiten als Mitglied der Hanse, einer Handelskonföderation, die vom 12. bis zum 17. Jahrhundert Handelsrouten in den norddeutschen, skandinavischen und baltischen Regionen dominierte, florierte die Stadt und etablierte ihre Rolle als „Tor zur Welt" – heute immer noch der offizielle Slogan der Stadt.
Hamburg war auch der Auswanderungshafen für Hunderttausende von Emigranten, die hier ihre Reise in ein neues Leben begannen. Das Schicksal der hoffnungsvollen Auswanderer, für die die verschwindende Ansicht von Hamburg das Letzte war, was sie von der Alten Welt sehen würden, ist im Auswanderermuseum gut dokumentiert. Die maritime Geschichte der Stadt wird auch im Internationalen Maritimen Museum Hamburg wieder lebendig.
Natürlich hat Hamburg auch Tage des Elends erlebt. Als wichtiges strategisches Ziel für alliierte Bomber im Zweiten Weltkrieg wurden Hafen und Stadt im Krieg zerstört. Allein bei den Luftangriffen der Operation Gomorra im Juli und August 1943 starben bei den Bombenangriffen der Briten und Amerikaner 40.000 bis 50.000 Menschen. Und sogenannte „Stolpersteine“ sind in Bürgersteige eingelassene Gedenksteintafeln, die an die 8.500 Hamburger erinnern, welche in Konzentrationslagern der Nazis ums Leben kamen.
Trotz seines relativen Schutzes im Landesinneren und der Entfernung von der Elbmündung wurde Hamburg in seiner Geschichte mehrfach von Sturmfluten heimgesucht. Bei der letzten großen Katastrophe im Jahr 1962 machte sich ein junger Stadtsenator einen Namen als kaltblütiger Katastrophenmanager, der Hunderte von Leben rettete. Er wurde später Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und hieß Helmut Schmidt.
Heute definiert sich Hamburg im Kontext der Globalisierung: eine moderne, multikulturelle Drehscheibe für Wirtschaft, Kultur und Technologie, die im immer engeren Netzwerk des Welthandels ihre zentrale Rolle behauptet.
– Stefan Meuser