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Wann, nicht ob: Weitere Fortschritte im Kampf gegen die Kinderlähmung

Am Welt-Polio-Tag bekräftigten Führungskräfte und Gesundheitsexperten von Rotary International ihr unerschütterliches Engagement für die weltweite Ausrottung der Krankheit

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Die Ausrottung der Kinderlähmung auf der ganzen Welt ist immer noch ein erreichbares Ziel, sagten Rotary International Präsidentin Stephanie A. Urchick und Gesundheitsexperten anlässlich des Welt-Polio-Tages in der Stadt, in der der Impfstoff entwickelt wurde. „Ich weiß, dass die Frage ist, wann die Kinderlähmung ausgerottet sein wird, nicht ob", sagte Urchick am 24. Oktober bei einer Livestream-Veranstaltung an der University of Pittsburgh in Pittsburgh, Pennsylvania, USA.

„Unser Aktionsplan spricht davon, unsere Wirkung zu verbessern. Das ist der Punkt, an dem unser Programm zur Ausrottung der Kinderlähmung wirklich glänzt", fügte Urchick hinzu. "Millionen von Kindern werden nicht an durch diese Krankheit verursachten Lähmungen leiden. Milliarden von US-Dollar werden nicht für zusätzliche Gesundheitskosten als Folge dieser Krankheit ausgegeben werden. Wir haben so viele Fortschritte gemacht."

Teilnehmer/innen einer speziellen Livestream-Veranstaltung zum Welt-Polio-Tag diskutieren mit Lindsay Ward (rechts), einer Moderatorin von KDKA-TV in Pittsburgh, Pennsylvania, USA, am 24. Oktober 2024 über die Zukunft der Bemühungen um die Ausrottung der Kinderlähmung.

Foto: Rotary Zonen 33/34

Der Welt-Polio-Tag macht auf die Arbeit der Global Polio Eradication Initiative (GPEI) zur Ausrottung der Kinderlähmung aufmerksam und sammelt Spenden für den Kampf gegen das Poliovirus. Seit der Gründung der GPEI durch Rotary und seine Partner im Jahr 1988 ist die Zahl der wilden Poliofälle um 99,9% zurückgegangen. Die Veranstaltung unterstrich Rotarys anhaltende Bemühungen um die vollständige Ausrottung der Krankheit.

In zwei Ländern, Afghanistan und Pakistan, ist Polio noch endemisch. Im Jahr 2024 erinnerten erhöhte Fallzahlen von Polio-Wildviren und der erste Fall von paralytischer Polio in Gaza seit 25 Jahren daran, dass die Krankheit bis zu ihrer vollständigen Ausrottung überall eine Bedrohung für Kinder darstellt.

Trotz der Herausforderungen ist Michael K. McGovern, Vorsitzender des Internationalen PolioPlus-Komitees, nach wie vor zuversichtlich, dass die weltweite Ausrottung der Krankheit in greifbarer Nähe ist. „Wir befinden uns in einer holprigen Phase, aber wir werden es schaffen, indem wir uns weiterhin auf Afghanistan und Pakistan konzentrieren und die Dinge tun, die von Rotary so erfolgreich geleistet wurden“, sagte er.

Auf der Veranstaltung wurden Videos gezeigt, in deren Fokus Polio-Impfhelfer/innen vor Ort standen. RI-Präsidentin Urchick sagte dazu, sie sei von ihnen während eines Besuchs in Karachi, Pakistan, Anfang des Jahres inspiriert worden. „Männer sind im Einsatz, um jeden Tag Tausende von Kindern an Verkehrskontrollpunkten zu impfen, während Frauen von Haus zu Haus gehen, um die Familien direkt zu erreichen“, sagte Urchick. „Einige Mitarbeiterinnen erklettern Berge, um Kinder an abgelegenen Orten zu impfen, und ihre Entschlossenheit ist ungebrochen.“

Die Livestream-Veranstaltung war Teil eines zweitägigen Rotary Zone Institute. RI-Director Patrick Eakes, der das Institut einberief, sagte, dass Pittsburgh ein perfekter Ort für die Veranstaltung sei, da dort Dr. Jonas Salk den Impfstoff entwickelte. „Wir haben erkannt, dass wir uns in einer einzigartigen Position befinden“, sagte Eakes, Mitglied des Rotary Clubs Crescent (Greensboro), North Carolina, USA.

Dr. Peter L. Salk, Präsident der Jonas Salk Legacy Foundation in La Jolla, Kalifornien, und Teilzeitprofessor an der University of Pittsburgh School of Public Health, sprach darüber, was seinen Vater dazu antrieb, den ersten inaktiven Polio-Impfstoff zu entwickeln. „Er hat einfach nicht locker gelassen“, erinnerte sich Salk. „Es war seine Art, einen Traum zu haben und Dinge zu erreichen."

Salk sagte, dass sein Vater von klein auf etwas in der Welt bewirken wollte und sich für die Wissenschaft interessierte. Nachdem er im US-Bundesstaat Michigan an einem Grippeimpfstoff gearbeitet hatte, kam er 1947 nach Pittsburgh, um im Virusforschungslabor zu arbeiten, und erhielt von der National Foundation for Infantile Paralysis ein Stipendium für die Polioforschung. Dies führte zu seiner Arbeit an der Entwicklung des inaktiven Polio-Impfstoffs.

Zu den Referenten der Livestream-Veranstaltung gehörte auch der RI-Präsident 2016/17, John Germ. Mehrere Mitglieder von Rotarys Initiative zum Kampf gegen die Kinderlähmung schickten ebenfalls Videobotschaften.

In einem Video, das ursprünglich für die Rotary International Convention 2023 aufgezeichnet wurde, lobte Bill Gates, Mitbegründer der Gates Foundation, den Einsatz für die Ausrottung der Kinderlähmung. „Wenn die Kinderlähmung ausgerottet ist, wird dies einer der größten Fortschritte im Bereich der öffentlichen Gesundheit in der Geschichte der Menschheit sein“, so Gates. Die Gates Foundation, ein Partner der GPEI, bezuschusst bis zu 50 Millionen US-Dollar, die Rotary jedes Jahr aufbringt, im Verhältnis 2:1, was bis zu 150 Millionen US-Dollar pro Jahr für die Bemühungen bedeutet.

Auch Salk sagte, er fühle sich geehrt, in einem Raum voller Rotary-Mitglieder zu sein, die sich für die Lösung schwieriger Probleme einsetzen. „Jedes Mal, wenn ich mich mit Rotarierinnen und Rotariern treffe, bin ich begeistert von der Menschlichkeit, die Sie alle ausstrahlen, und dem Engagement, mit dem Sie die Welt verbessern wollen."


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