Ashton Kutcher und Rotary machen den globalen Menschenhandel zum Thema
Das Thema, das der Schauspieler und Philanthrop Ashton Kutcher heute bei der Rotary International Convention in Atlanta auf die Bühne brachte, wird auch als Menschenrechtsthema bei Rotary diskutiert: Es geht um den international florierenden Menschenhandel und die moderne Sklaverei.
Kutcher, der mit einer Reihe von Filmen und Fernsehserien berühmt wurde, ist der Mitbegründer der Organisation Thorn: Digital Defenders of Children. Diese Organisation bekämpft den tatsächlich stattfindenden Menschenhandel, aber auch die Bedingungen, die dieses Unrecht erst möglich machen. Dabei sind die Methoden der Sklavenhändler und die Abhängigkeitsverhältnisse verschieden, aber immer werden Menschen verkauft, als Zwangsarbeiter, meist auch als Sexsklaven. Modern an dieser Ungeheuerlichkeit auch, dass viele der Transaktionen online geschehen.
“Als junger Mann, der im öffentlichen Schulsystem der USA groß geworden ist, war ich überzeugt, dass Sklaverei ein Relikt der Vergangenheit war“, betonte Kutcher. „Und als ich herausfand, dass das heute noch passiert, gerade hier in Atlanta, als Reisedrehscheibe eine Brutstätte für Sklavenhandel, da war ich geschockt. Und ich wollte so viel darüber erfahren wie möglich. ”
Thorn arbeitet besonders gegen sexuelle Ausbeutung und die Online-Verbreitung von Kinderpornografie. Durch neue Digitalstrategien zur Identifizierung von Opfern, Abschreckung von Tätern und dem Aufbringen von Verteilerplattformen hilft Thorn gegen das Verbrechernetzwerk und macht zugleich auf die weltweiten Zustände aufmerksam. So auch hier bei der Rotary Convention, zu der über 34.000 Menschen aus 175 Ländern sich in Atlanta versammelten, um über humanitäre Probleme und Lösungsansätze zu diskutieren.
Bei einer Podiumsdiskussion erörterten Kutcher und andere Teilnehmer mögliche Schritte gegen dieses Übel. Gary Haugen sprach in seiner Funktion als CEO der International Justice Mission, einer Nonprofit-Organisation, die Opfern und Überlebenden vor allem Rechtsbeistand bietet.
Ebenfalls dabei war US-Senator Bob Corker (Tennessee), der den gesetzlichen Rahmen beschrieb, der Menschenhändlern manchmal ihr dreistes Treiben im Blick der Öffentlichkeit ermögliche, während die ehemalige Betroffene Rebecca Bender in ihrer Lebensbeichte über die Misshandlungen berichtete, die sie in den USA erlebte.
Angesichts der Rolle und des Potentials großer globaler Netzwerke wie Rotary, nachhaltige soziale Veränderung anzustoßen, ermunterte Kutcher die Anwesenden, in ihrem Kampf mitzumachen.
„Es gibt immer eine Nachschub-Pipeline für den Menschenhandel, und die wird gespeist durch Schwäche und Armut.“ Dies seien auch Fragen, die Rotary in seinen humanitären Projekten und Partnerschaften verfolge. Als Beispiel nannte Kutcher die öffentliche Jugendfürsorge in den USA: „Die Kids, die in diesem System aufwachsen, haben niemanden, der sie liebt und sehnen sich nach Zuneigung. Das macht sie so anfällig für Menschen, die ihnen Zuwendung schenken. So kommen die Schleuser ins Spiel.”
Gary Haugen betonte, dass Rotary sich bereits schwerpunktmäßig um gefährdete Gruppen kümmere, Beziehungen aufbaue, Lebensumstände verbessere.
„Es ist offensichtlich, dass dieses Problem rund um den Erdball existiert“, sagte er. „Das Beispiel von Rebecca findet in Ihrer Nachbarschaft, in Ihrem Land, massenhaft statt. Klären Sie auf, helfen Sie den Opfern, arbeiten Sie mit lokalen Behörden zusammen – und Rotary kann da viel tun.”
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