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Global Partnership for Education - ein neuer Partner für Rotary

Die Zusammenarbeit von Rotary mit der Globalen Partnership for Education zeigt bereits Wirkung. „Gemeinsam verändern wir das Leben von Mädchen und gefährdeten Kindern in den ärmsten Regionen der Welt“, sagte Alice P. Albright, Chief Executive Officer der Organisation, bei einer Rotary-Versammlung über die im April 2020 eingegangene Partnerschaft. „Rotary hat auf der Weltbühne und in praktisch jedem Land eine einzigartige Stimme und Stellung. Sie können diese Stimme nutzen, um für mehr Ressourcen einzutreten, und dann mit Regierungsvertretern zusammenarbeiten, um eine gerechte Verteilung der Ressourcen sicherzustellen.“

Die GPE ist eine globale Partnerschaft vieler Interessenvertreter mit einem globalen Fonds, die sich für bessere Ergebnisse und für Geschlechtergerechtigkeit im Bildungswesen einsetzt und groß angelegte Veränderungen in Bildungssystemen auf der ganzen Welt unterstützt. In Ruanda beispielsweise half die GPE dabei, den Zugang zu Vorschulen zu verbessern, indem sie die Ausbildung von mehr als 5.500 Lehrer/innen finanzierte, Lehr-Kits und spielerisches Unterrichtsmaterial entwickelte und 400 Schulen baute.

In Kenia half die Organisation bei der Umsetzung eines Plans, der unter anderem eine kostenlose Grundschulbildung vorsah, wodurch die Einschulungsrate von 72 Prozent im Jahr 2003 auf 88 Prozent im Jahr 2012 stieg und die Kluft zwischen den Geschlechtern geschlossen werden konnte. Nun besuchen fast gleich viele Jungen und Mädchen die Schule. Und in Pakistan stellte die GPE Mittel für ein Fernlernprogramm zur Verfügung, das soziale Medienplattformen sowie Radio, Fernsehen und Mobiltelefone nutzt, um Schüler/innen während der COVID-19-Pandemie am Lernen zu halten. Das Programm könnte sogar dazu beitragen, die 19 Millionen Kinder zu erreichen, die auch vor der Pandemie nicht zur Schule gingen.

Die GPE führt nicht selbst Projekte in einem bestimmten Land durch, sondern bringt Interessengruppen aus dem öffentlichen und privaten Sektor zusammen, um einen nationalen Bildungsplan zu erstellen; außerdem kanalisiert sie Mittel von privaten Gebern und Regierungen, um diese Pläne zu finanzieren. Der Plan eines jeden Landes ist auf seine spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten und mit dem lokalen Bildungsplan abgestimmt, der von der Regierung unterstützt wird. Im Gegenzug werden die Partnerländer dazu angehalten, 20 Prozent ihres Staatshaushalts für Bildung bereitzustellen. Letztendlich ist es das Ziel der GPE, dass die lokalen Regierungen die Verantwortung für die vollständige Finanzierung eines Plans übernehmen, der jedem Mädchen und jedem Jungen eine 12-jährige Schulbildung plus ein Jahr Vorschule ermöglicht.

 

Die GPE unterstützt die Lehrer/innenausbildung in Mauretanien, wovon Lehramtsstudent/innen wie Mariam Mohamed Vall profitieren.

In Zahlen

  1. 53

    Prozent der 10-Jährigen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen sind nicht in der Lage, einen kurzen, altersgerechten Text zu lesen und zu verstehen

  2. 100 Mio. +

    Kinder werden infolge der Pandemie zusätzlich unter das Mindestniveau der Lesekompetenz fallen

  3. Mindestens 6%

    Wahrscheinlichkeit, dass Mädchen vor dem 18. Lebensjahr heiraten (sinkt mit jedem zusätzlichen Jahr Sekundarschulbildung)

  4. 10 Billionen Dollar

    geschätzte Einkommensverluste, die dieser Generation von Schüler/Innen durch die Pandemie entstehen könnten

Die GPE arbeitet mit Organisationen und Regierungen in 76 Ländern zusammen, viele von ihnen in Afrika südlich der Sahara. Die Mittel werden den Regierungen über Zuschussagenturen zur Verfügung gestellt, die von UN-Organisationen über NROs bis hin zu globalen und regionalen Entwicklungsbanken reichen. Die Europäische Union, die Vereinigten Staaten und andere Länder stellen der GPE ebenfalls Mittel zur Verfügung. Seit ihrer Gründung im Jahr 2002 hat die Organisation fast 11 Milliarden Dollar für die Verbesserung von Bildungsergebnissen in aller Welt aufgebracht.

Rotarys Partnerschaft mit der GPE hilft Rotary-Mitgliedern, sich auf nationaler Ebene, wo die GPE über Kontakte verfügt, einzubringen und ihre Projekte in die breiteren Bildungsbemühungen eines Landes zu integrieren. Im Gegenzug können die Mitglieder von Rotary ihre umfangreichen Netzwerke in Gebieten mobilisieren, die für andere Organisationen schwer zu erreichen sind. „Rotary wird ein wichtiger Partner sein, da es eine starke Rolle in den lokalen Gemeinwesen spielt und Erfahrung in der Öffentlichkeitsarbeit hat“, sagt Aparna Krishnamurthy, Spezialistin für den Privatsektor und Stiftungen bei GPE.

In der Anfangsphase der Partnerschaft hofft Rotary, Mitglieder in drei bis fünf Ländern einzubinden, die bereits Teil des GPE-Netzwerks sind. Die Aktivitäten werden sich je nach den spezifischen Bedürfnissen der einzelnen Länder unterscheiden. Mary Jo Jean-Francois, Rotary Internationals „Area of Focus Manager“ für Grundbildung und Alphabetisierung, meint, dass Rotarier/innen eine Schlüsselrolle spielen könnten, wenn es darum geht, Familien zu vermitteln, welche Bildungsressourcen von GPE für ihre Gemeinden zur Verfügung stehen, und die Regierungen dafür zu sensibilisieren, welche Art von Bildungshilfe diese Gemeinden am dringendsten benötigen. „Diese Partnerschaft gibt den Rotary-Mitgliedern einen Platz am Tisch, um nicht nur ihre Bedenken über das, was im Bildungsbereich passiert, zu äußern“, sagt Jean-Francois, „sondern auch, um die Politik im Bildungsbereich zu verstehen und diese an die Gemeinwesen weiterzugeben“.

Links: Mit Unterstützung der GPE vergibt Laos Zuschüsse an Schulen und schult Bildungsbeamte darin, wie sie ihr Budget am besten planen und verwalten können, damit die Kinder eine bessere Bildung erhalten. Rechts: In 40 Prozent der Partnerländer finanzieren die GPE-Zuschüsse Aktivitäten für Kinder mit Behinderungen.

Rotary-Mitglieder haben bereits an Treffen mit Beamten der Bildungsministerien und anderen Partnern aus dem Privatsektor in Ghana, Kenia und Simbabwe teilgenommen. In diesen Ländern werden die Rotarier am Girls' Education Awareness Program teilnehmen, einer GPE-Initiative, die mithilfe von Informationskampagnen dazu beitragen soll, soziale Hindernisse für die Bildung von Mädchen abzubauen, wie z.B. frühe Verheiratung und die Bevorzugung von Jungen gegenüber Mädchen in der Familie, wenn es um Bildung geht (Mädchen sind 1,5-mal häufiger von der Grundschule ausgeschlossen als Jungen). Das Programm wird von den Bildungsministerien der einzelnen Länder geleitet und soll bestehende Strategien ergänzen. „Die Rotary-Mitglieder, die an den Konsultationen teilnahmen, wiesen auf die Bedeutung eines starken gemeindebasierten Ansatzes hin“, so Krishnamurthy, und gaben Beispiele für verschiedene Partnerschaften, die sie mit lokalen Gemeindevorstehern in den am schwersten zu erreichenden Gebieten geschlossen haben.

Die GPE veranstaltete am 28. und 29. Juli einen globalen Bildungsgipfel als Teil ihrer Bemühungen, 5 Milliarden Dollar für die Unterstützung von Kindern in bis zu 90 Ländern und Gebieten in den nächsten fünf Jahren aufzubringen. Mit diesen Mitteln will die Organisation sicherstellen, dass 175 Millionen Jungen und Mädchen lernen können, dass 88 Millionen weitere Kinder eingeschult werden und dass 2,2 Millionen Lehrer/innen ausgebildet werden. Der Gipfel umfasste sowohl virtuelle als auch persönliche Veranstaltungen im Vereinigten Königreich und wurde vom britischen Premierminister Boris Johnson und dem kenianischen Präsidenten Uhuru Kenyatta gemeinsam ausgerichtet. Die Finanzierungskampagne mit dem Titel „Raise Your Hand“ wurde von führenden Politiker/innen und Prominenten unterstützt, darunter die ehemalige First Lady der USA, Michelle Obama, der internationale Fußballstar Didier Drogba und das Supermodel Naomi Campbell.

Reale Ergebnisse

  • Jedes Jahr veröffentlicht die GPE einen Bericht, in dem sie ihre Leistungen hervorhebt; weitere Informationen finden Sie unter globalpartnership.org.
  • Die GPE hat zwischen 2015 und 2019 die Bildung von fast 25 Millionen Kindern unterstützt.
  • Im Haushaltsjahr 2019 wurden mehr als 48 Millionen Schulbücher verteilt und 4.115 Klassenräume mit GPE-Mitteln gebaut oder instandgesetzt.
  • GPE-Zuschüsse finanzierten die Ausbildung von fast 1,6 Millionen Lehrer/innen zwischen 2016 und 2020.
  • Die Einschulung von Mädchen in die Grundschule ist in den GPE-Partnerländern zwischen 2002 und 2018 um 65 Prozent gestiegen.
  • Am 1. April 2020, drei Wochen nachdem COVID-19 zur Pandemie erklärt worden war, richtete die GPE einen Reaktionsfonds ein, der mehr als 500 Millionen Dollar bereitstellte, um 66 Ländern mit niedrigem Einkommen zu helfen, die Auswirkungen der Pandemie auf die Bildung zu mildern.

Rotary-Mitglieder aus GPE-Partnerländern, die erfahren möchten, wie sie sich an der Partnerschaft beteiligen können, können eine E-Mail an aof@rotary.org schicken.