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Aus der Geschichte Rotarys

Wie die „Paul Harris Fellow“-Auszeichnung entstand

Die Anerkennung als Paul Harris Fellow wird für Spenden von 1.000 US-Dollar an die The Rotary Foundation vergeben und ehrt die Spender oder Personen, in deren Namen die Spenden erfolgen.

Die Auszeichnung wurde 1957 eingeführt, um Spendenleistungen zu würdigen und zugleich einen Spendenanreiz für das damals einzige Programm der Foundation, das Stipendienprogramm  Rotary Foundation Fellowships for Advanced Study (Vorgänger der heutigen Ambassadorial Scholarships ) zu bieten. 

A.Z. Baker, RI-Präsident 1955/56, bewundert ein neu geprägtes „Paul Harris Fellow“-Medaillon auf der Rotary International Convention 1969 in Honolulu, Hawaii, USA.

Zu den ersten Paul Harris Fellows gehörten RI Director 1937/38 Allison G. Brush und der langjährige RI Schatzmeister Rufus F. Chapin. Sie erhielten die Auszeichnung rückwirkend für Spenden, die sie im Jahr 1946 getätigt hatten. Als erste Frau erhielt Adan Vargas die Ehrung für eine Spende, die sie 1953 geleistet hatte. Harry L. Jones war die zweite Frau und eine von nur fünf Personen, die für tatsächlich im Einführungsjahr der Auszeichnung geleistete Beiträge gewürdigt wurde. 

Bis 1969 erhielten Paul Harris Fellows nur eine Urkunde. Auf der RI Convention in Honolulu 1969 wurde die kleine Medaille vorgestellt, die der japanische Künstler Fiju Tsuda nach Vorgaben des ehemaligen Foundation Trustees Kyozo Yuasa entworfen hatte. Heute erhalten Paul Harris Fellows eine Urkunde und Anstecknadel (das Medaillon gibt es aber weiterhin zu kaufen).

Bei vielen Rotariern ist es auch üblich, die Foundation zu unterstützen, indem sie andere ehren. Ida LeTulle Taylor wurde 1978 Paul Harris Fellow, als ihr Mann, Past-Governor Vann Taylor, in ihrem Namen zu Ehren ihres 34. Hochzeitstages eine Spende leistete. Dieses besondere Hochzeitstagsgeschenk machte sie außerdem zum 25.000. Paul Harris Fellow. 

  1. Das erste „Paul Harris Fellow“-Medaillon (links) und eine spätere Version. Über die Jahre hinweg wurde die Plakette mit verschiedenen Revers- und Halsbändern versehen.

  2. Links: Die erste Anstecknadel für Revers am Herrenjackett. Rechts: Die zweite Anstecknadel für Revers am Herrenjackett.

  3. Anstecknadel für Damen (links), wurde bis 1997 genutzt. Im Jahr 1997 standardisierte die Foundation die Designs des Medaillons und der Reversnadel; Männer und Frauen erhalten identische Medaillons und Anstecknadeln (rechts). Beide tragen das Lorbeerkranz-Design der „Multiple Paul Harris Fellow“-Anstecknadeln und sind auch heute noch im Einsatz.

  4. Links: Mit der 1984 eingeführten „Blue-Stone Multiple Paul Harris Fellow“-Nadel mit Saphir werden zusätzliche Spenden bis zu 6.000 US-Dollar gewürdigt. Rechts: Die „Red-Stone Multiple Paul Harris Fellow“-Nadel mit Rubin wurde 1988 eingeführt, um die Lücke zwischen der Nadel mit maximal fünf Saphiren und den Anerkennungsstufen für Großspender (Major Donor) zu schließen.

Auf der International Assembly 1979 forderte der damals designierte RI-Präsident James Bomar jeden Rotary Club auf, ein Nicht-Mitglied zum Paul Harris Fellow zu machen. Der Rotary Club Pikesville aus dem US-Bundesstaat Maryland reagierte darauf mit einer Spende im Namen von Mutter Teresa im Jahr 1980. 

Seit dem haben sich Traditionen der PHF-Vergabe durchaus unterschiedlich entwickelt haben. Während Rotarier in Nordamerika und Asien die Ehrung hauptsächlich als Spendenstimulus ansehen und demgemäß fördern (indem zum Beispiel manche Clubs danach streben, dass alle Ihre Mitglieder Paul Harris Fellows sind), so stellt sie in Europa eine Ehrung dar, die für besondere Verdienste verliehen wird und die man sich nicht einfach „kauft“. 

Allgemein aber hat sich etabliert, dass die Ehrung an oder genauer, im Namen anderer vergeben wird, nicht zuletzt, um auf die wohltätige Arbeit der Rotary Foundation aufmerksam zu machen. Neben der erwähnten Mutter Theresa gehören zu den weiteren prominenten Empfängern der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter, der ehemalige russische Präsident Boris Jelzin, der Astronaut James Lovell, UNO-Generalsekretär Javier Perez de Cuellar und - nicht zuletzt - der „Vater“ des Polio-Impfstoffs, Jonas Salk.  

2006 erreichte die Anzahl der Paul Harris Fellows in aller Welt die Millionenmarke.